Grußworte des Neureuter Ortsvorsteher Hernn Stober
Herr Gilde, Herr Klein, Kuratoriumsvorsitzender und Stadtrat Dr. Heilgeist, Ehrengäste, Banater- und Donauschwaben-Familien, meine sehr verehrten Damen und Herren,
ich freue mich über den ersten Frühlingstrachtenball, hier in unserer Badnerlandhalle und bedanke mich ganz herzlich für ihre freundliche Einladung, der ich gemeinsam mit meiner lieben Frau natürlich gerne gefolgt bin. Wir sind zwar nicht die Tänzer, aber das Zusammengehörigkeitsgefühl, das man hier verspürt, ist einfach ansteckend.
Wir haben hier ja schon etliche große und prächtige Trachtenbälle mit 100-erten von Gästen miterleben dürfen und mir wurde seinerzeit ganz wehmütig ums Herz, als ich hörte, dass diese Veranstaltung wegen des nachlassenden Zuspruches – sicher, die Leute werden ja immer älter, es wird zunehmend schwieriger – nach jahrzehntelanger Tradition hier in unserer Badnerlandhalle nicht mehr weitergeführt werden könne. Der letzte Ball fand im Jahre 2011 statt.
Umso dankbarer bin ich vor allem Herrn Gilde, der sich mit seiner Landsmannschaft, mit seinen Banater Schwaben entschlossen hat, das heimatliche Brauchtum weiter zu bewahren und dazu auch wieder die Landsmannschaft der Donauschwaben mit ins Boot holen konnte.
Ein neues Konzept mit verschiedenen Trachtentanzgruppen
•Ihrer Kinder- und Jugendgruppen des Kreises Karlsruhe
•der Trachtentanzgruppe ihrer Banater Schwaben
•der donauschwäbischen Trachtentanzgruppe aus Neureut
•und einigen Trachtentänzer aus Bayern
soll die Tradition der großen Trachtenbälle fortführen.
Und ich finde dies auch sehr schön, denn der Frühling, Musik und Tanz, das klingt einfach gut zusammen und die Freude beim Tanzen ist geradezu spürbar.
Ja, und für die Musik zum Tanz bedanken wir uns ganz herzlich bei der Billed-Alexanderhausener Blasmusik, die uns ja schon zu Beginn von ihrem Können überzeugen konnte. Herzlichen Dank.
Ja, „Tanz ist ein Telegramm an die Erde mit der Bitte um Aufhebung der Schwer-kraft“, so hat es mal kein geringerer als Fred Astaire auf einen Nenner gebracht. Und diese Bitte wird heute sicherlich erhört, wenn auch die Tänzerinnen und Tänzer mit ihren Trachten elegant und leichtfüßig über das Parkett schweben, so wie wir es ja bereits miterleben durften.
Besonders freue ich mich, dass neben den Erwachsenentanzgruppen auch die Kinder und die Jugend stark vertreten ist, mit voller Begeisterung mit dabei sind und damit auch ein Signal der Fortführung ihres Brauchtums und der Kultur setzen und gewillt sind, dieses auch in Zukunft lebendig zu erhalten.
Die Verantwortlichen haben es verstanden, der jungen Generation den reichen Schatz des Kulturgutes ihrer alten Heimat nahe zu bringen und sie dafür zu begeistern. Dies macht Mut und dies ist ein wichtiger Schritt zum Erhalt ihrer wertvollen Aktivitäten.
Meine Damen und Herren,
die Art und Weise, wie sie gemeinsam das Leben anpacken, sehe ich in dem von Golo Mann geprägten Satz vielfach bestätigt: „Wer nicht um seine Herkunft weiß, der hat auch keine Zukunft“.
Sie wissen genau um ihre Herkunft, und sie wissen auch, wie wichtig es ist, Heimatpflege zu betreiben.
Heimat bedeutet heute nicht Bindung an einen bestimmten Ort, sondern eine Einbindung in den Alltag; es bedeutet die Auseinandersetzung mit der Umgebung und damit insbesondere den Gewinn und den Ausbau neuer Heimatbezüge.
Gerade die nachwachsenden Generationen sollten über die Herkunft ihrer Vorfahren Bescheid wissen, und es sollten auch sinnvolle Betätigungen für eigene Initiativen geschaffen werden, wie zum Beispiel der Tanz.
Aus diesem Grunde können die kulturellen Aktivitäten sowohl der Donau-schwäbischen als auch der Banater Schwaben und vor allem deren Jugendarbeit nicht hoch genug eingeschätzt werden.
Aus der engen Verbundenheit mit den Trachten der Ahnen und Urahnen sind die Trachtenbälle – oder wie sie schon damals genannt wurden – die Schwabenbälle – hervorgegangen. In dieser Zeit strömten aus nah und fern die Trachtenträger und ihre Freunde herbei, um an der bunten Trachtenschau und an den überlieferten Volkstänzen aktiv teilzunehmen oder um sich an dem farbigen Bild zu erfreuen.
Und wenn man hier auf die Bühne schaut, und sieht, wie farbenfroh dies auch heute noch ist, da lacht einem richtig das Herz.
Wir spüren die Freude aller für das Erbe ihrer Vorfahren, das sich auch heute noch mit Fleiß und Sparsamkeit, mit Strebsamkeit und Unternehmensgeist, aber vor allem mit Lebensfreude umschreiben lässt.
Ja, meine Damen und Herren, ich möchte nun aber nicht weiter im Wege stehen; ich räume nun das Feld und bedanke mich ganz herzlich bei den Verantwortlichen, die den Schritt in Richtung Frühlingstrachtenball unternommen haben, ich bedanke mich bei allen Tänzerinnen und Tänzern, ob jung oder auch schon etwas älter für die bevorstehenden Vorführungen und wünsche uns allen einen angenehmen, vergnüg-lichen Abend und ein paar frohe Stunden.
Vielen Dank.