Was ist Tracht?
Alle Mitglieder eines Sozialverbandes, d. h. eines Dorfes, einer Stadt oder Region, machen sich mit der Tracht für alle anderen erkennbar. Aus der Gemeinschaft heraus wachsend wird die Tracht dem Leben der Bewohner angepasst.
Die Tracht dient auch zum Ausdruck der seelischen Haltung, daher gehört die Herstellung zum Kunstschaffen eines Volkes. Sie ist wie Sprache und Sitte Erkennungszeichen eines Volkes. Ganz gleich in welcher Region sie getragen wird, eine Tracht ist immer ein Beweis für die Traditionsverbundenheit der Bevölkerung. Trachten waren aber auch stets modischen Einflüssen unterworfen und sagt viel über den gesellschaftlichen Stand des Trägers oder der Trägerin aus.
Die einzelnen Dorftrachten aus dem Banat sind, wie die Dorfmundart auch, sehr verschieden. Die deutschen Siedler, die im 18. Jahrhundert aus verschiedenen Ländern und Regionen Deutschlands oder aus dem Elsass und Lothringen kamen, trugen entsprechend unterschiedliche Kleidung (Trachten), die sie auch noch Jahre nach ihrer Ansiedlung in Gebrauch hatten.
Aus Franken, Pfälzer, Elsässer, Schwaben… ist im Laufe der Zeit ein neuer Volksstamm entstanden. Der neu entstandene Volksstamm legte nach und nach die Tracht der Einwanderer ab und es entstand eine neue Tracht.
Die Männer hatten nun dunkelblaue oder schwarze Sonntagskleider, lange Hosen, Jacke und Weste mit dicken Silberknöpfen und der Zopf verschwand. Die Röcke der Frauen wurden wurden länger und weiter, über den Faltenröcken trug man lange, breite Schürzen, ansonsten ein langes Halstuch, eine schwarze Bluse und ein Hemd mit bauschigen Oberärmeln. Mit der Zeit veränderte sich die Tracht stets weiter. Es wurden immer mehr gestärkte Unterröcke getragen, die in Falten gebügelte Oberröcke und das blumige Seidentuch mit langen geknüpften Fransen als Sonn- und Fesstagstracht. An den Werktagen trug man Kleidung aus selbst erzeugtem Stoff, der aus Leinen oder Hanf gewebt wurde. An kirchlichen Feiertagen erstrahlte die Tracht aber immer wieder.