Blechmusik, Worscht un Wein, das sind des Schwaben bekannteste und liebste Wörter. Wenn diese drei Sachen stimmen, dann ist er glücklich. Wir konnten am 24. Oktober in viele glückliche Gesichter schauen.
1999 wurde das erste Schlachtfest von uns, den Musikanten, organisiert. Wir wollten mit diesem Fest an das Brauchtum der Banater Schwaben erinnern und aufleben lassen, da das Schweineschlachten, neben Geburts- und Namenstagen, zu einem Familienfest im Spätherbst geworden war.
Das Schlachtfest in Frankenthal, hatte seinen gewohnten Ablauf, trotzdem war jedes Jahr ein wenig anders. Symbolisch holten wir bei Josef Dinjer und Franz Klein so um 11.30 Uhr die Wurst ab. Da spielte die Blaskapelle ein kleines Ständchen unter dem Nussbaum, bei Dinjers im Hof. Serviert wurde dabei der unvergleichliche, gute Griebenkuchen von Frau Dinjer und andere süße Mehlspeisen. Wein und Schnaps, sind eine Selbstverständlichkeit und wurden immer dankbar angenommen.
Mittagessen im Donauschwabenhaus gab’s wie immer um 13 Uhr. Dieses Mal verwöhnte uns Sepp mit Bratwurst, Kartoffelpüree und Kraut, was wie immer vorzüglich schmeckte. Nachmittags konnte man sich an dem reichhaltigen Kuchenbüfett bedienen. Die zahlreichen Kuchen wurden wie immer von den Helferinnen, den Musikantenfrauen und von vielen Gästen gespendet. Dazu konnte man auch eine Tasse Kaffee genießen.
Anschließend fand ein kulturelles Programm statt. Es tanzte die Tanzgruppe Banater Schwaben Karlsruhe, unter der Leitung von Heidi Müller und Werner Gilde. Die Kinder von Anton und Arlene Hell (geb. Mann) trugen einige Stücke auf dem Akkordeon vor, was sehr gut beim Publikum ankam. Die Zwei, mit den größten Instrumenten, zeigten, dass die Tuba nicht immer das schwerfällige Stück Blech sein muss, welches bei der Blasmusik immer nur den Wechselbass spielt. Günther Klein und Adam Tobias spielten den „Rumänischen Tanz Nr.2“ von Ionel Dumitru und ein Stück, welches in Billed immer wieder gern gehört wurde, die „Bassisten Polka“, bearbeitet für zwei Tuben. Unser Eddy van der Billed, sang zwischendurch ein paar Stücke die von ihm um getextet wurden, darunter die Hymne des Festes: “Es ist Schlachtfest in Frankenthal“.
Beim Abendessen, als die Schlachtplatte serviert wurde, hat sich jeder wie „Derhemm gfielt, uf der Schlacht“… und war mit den Gedanken bei den Schlachtfesten der letzten Jahre und vielleicht auch bei den Schlachtfesten in der alten Heimat.
Wie jedes Jahr gab es 10 Tombola Preise zu gewinnen, welche die kleinen Besucher des Festes ziehen durften. Da es um Mitternacht noch zwei Geburtstagskinder gab, unteranderem einer von uns, Alfred Klein und einer unserer größten Fans, Stefan Renn, spielten wir zu später Stunde noch ein Ständchen.
Es war an dem Tag, wahrlich ein Marathon der Blasmusik, denn wir trafen uns schon um 10 Uhr am Morgen und boten fast 14 Stunden Blasmusik vom Feinsten. Erwähnen möchte ich an dieser Stelle noch, dass Anton Hollich, ein Egerländer und Arrangeur und Dirigent unserer zwei veröffentlichten DCs, uns mit seiner Anwesenheit an diesem Nachmittag beehrte.
Als er mitspielte und später dann den Dirigentenstab in die Hand nahm, waren Musikanten und Gäste nicht mehr zu halten. Stimmungsvoll und mit viel Begeisterung wurde musiziert und getanzt.
Um Mitternacht war noch lange nicht Schluss, es ging weiter, bis in die frühen Morgenstunden mit unserem beliebten DJ Gerry, der die neuesten Hits auflegte und die Stimmung zum Brodeln brachte.
Den Helfern und Helferinnen, die ihren Beitrag wieder mit Bravour leisteten, den Organisatoren, den Kuchenspendern, allen Gästen und natürlich den Musikanten ein herzliches Dankeschön. Haben mal wieder alle zusammen dazu beigetragen, dass wir ein schönes, unvergessliches Schlachtfest erleben durften.
Adam Tobias